Jeder Bissen zählt!

Vanessa Koch — — 5 Minuten

Normalerweise beschäftigen wir uns ja mehr mit dem Thema "Müllvermeidung". Zu einem nachhaltigen Alltag gehört aber viel mehr. Im Rahmen des „World Earth Day“ haben wir uns daher das Thema Essen angeschaut. Und als hätten wir es nicht schon unser Bauch gefühlt: denn das, was wir essen entscheidet darüber, wie unsere Welt von morgen aussehen wird. 

Jeder Bissen zählt!
Jeder Bissen entscheidet, wie die Welt morgen aussieht. (Foto: Pexels von Daria Shevtsova)

Wie das? 

Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Herstellung unserer aller Lebensmittel 26% der weltweiten CO₂-Emissionen ausmachen? Dabei ist die Herstellung von konventionell hergestellten tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukte für ein Großteil dieses Anteils an CO₂ in der Erdatmosphäre verantwortlich. Denn tierische Produkte verursachen insgesamt mehr als die Hälfte der gesamten CO₂-Emissionen in der Lebensmittelherstellung. Für jedes gehaltene Tier wird eine Fläche für die Haltung und zum Anbau von Futter benötigt. Dazu kommt die Verarbeitung, Transport usw.. Rind und Lamm erzeugen am meisten CO₂-Emissionen, weil sie zusätzlich durch ihre Verdauung Methan ausstossen. Dann folgen Shrimps und die Fischzucht. Geflügel und Schwein haben einen geringeren Anteil an den CO₂-Emissionen.

Obwohl hierzulande der Fleischkonsum stagniert und minimal sinkt, steigt der weltweite Fleischkonsum und viele Naturflächen (Wälder, Moore usw.), die als Kohlenstoffspeicher dienen, müssen für die Fleischindustrie weichen. Sie ist aktuell Hauptverantwortlich dafür, dass Regenwälder abgeholzt werden. Das ist ein wenig kontraproduktiv, denn Naturflächen, wie Regenwälder nehmen CO₂-Emissionen auf. Wenn also die Viehzucht wächst und somit deren CO₂-Emissionen, werden gleichzeitig die CO₂-Speicher reduziert. Es gelangen also immer mehr CO₂-Emissionen in die Atmosphäre, die sich dadurch aufwärmt.

Pflanzliche Lebensmittel haben oft eine niedrige CO₂-Bilanz. (Foto: Pexels von lisa.)

Welche Lebensmittel erzeugen viel CO₂-Äquivalente*?

Es sind aber nicht nur tierische Lebensmittel wie Fleisch und Milchprodukte, die viel CO₂-Emissionen erzeugen. Wir haben hier einmal die Top-CO₂-Emissionen Erzeuger aufgelistet:

100 g Butter = 2,4 kg CO₂-Äquivalente
Für ein 100 g Butter werden 1,8 Liter Milch benötigt. Ein Stück Butter von 250 g aus dem Tiefkühlregal erzeugt also 6 kg CO₂-Äquivalente.

100 g Rindfleisch = 1,3 kg CO₂-Äquivalente
Die Rinderzucht hat neben der hohen CO₂- Emissionen auch einen enormen Wasserverbrauch. Ein 125g Bürger-Pattie erzeugt also 1,625 kg CO₂-Äquivalente!

100 g Käse und Sahne = 0,85 kg bzw. 0,76 kg CO₂-Äquivalente
Schon wieder ein Produkt von der Kuh. Für die Produktion von Käse und Sahne werden ebenfalls große Mengen Milch benötigt. Je höher der Fettanteil im Produkt, desto klimaschädlicher ist es, weil mehr Milch benötigt wird.

CO₂-​Äquivalente (CO₂e) sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) gibt es weitere Treibhausgase wie beispielsweise Methan, Lachgas oder Sulfuryldifluorid.

100 g Tiefkühlpommes = 0,57 kg CO₂-Äquivalente
Der Anbau von Kartoffeln erzeugt nicht so viel CO₂. Jedoch verbrauchen Pommes Frittes in der Herstellung viel Energie. Bei der Trocknung sowie dem Frittieren und Tiefkühlen werden CO₂-Äquivalente produziert.

100 g Schokolade = ca. 0, 35 kg CO₂-Äquivalente
Es musste so kommen. Unser Lieblingssnack Schokolade ist leider auch klimaschädlich. Zum einen wird für den Anbau viel Wasser benötigt. Und zum anderen steckt dort ein hoher Anteil Milch drin. Viele handelsübliche Schokoladen enthalten oft Palmöl, für dessen Anbau in großem Umfang wertvolle Regenwälder gerodet werden.

100 g Schweinefleisch/ Geflügel = ca. 0,34 Kg CO₂-Äquivalente
Wenn es denn Fleisch sein soll, dann sind Schweine- und Hühnerfleisch die bessere Wahl. Im Vergleich zu den Rindern wird von diesen Tieren kein klimaschädliches Methangas ausgestoßen. Allerdings werden für Futter und Haltung auch viele Flächen gerodet.

Fast Food ist lecker, erzeugt aber sehr viele CO₂-Äquivalente. (Photo: Pexels von lovefood art)

100 g Reis = 0,17 Kg CO₂-Äquivalente
Leider ist Reis auch nicht klimafreundlich. Reis wird größtenteils auf gefluteten Feldern angebaut. In dem Wasser bilden sich Mikroorganismen, die das organische Material der Pflanzen nach der Ernte zersetzen und dabei Methan produzieren.

Fluggemüse und Obst:
Es gibt Produkte wie z.B. Spargel, Beeren, Flug-Mangos die wir gern fast jährlich essen, aber weil sie reif und frisch sein müssen per Flieger transportiert werden. Diese Transportart verbraucht ca. 50 mal mehr CO₂-Äquivalente, als der Transport per Schiff. Faustregel: alles meiden, was sehr reif und frisch gegessen werden muss und keine Saison hat.

Was können wir tun?
  • Generell unseren Konsum von Fleisch und tierischen Produkten reduzieren, z.B. auf 1mal tägl. oder 1 - 2mal die Woche.
  • Mehr pflanzliche Lebensmittel essen.
  • Genussmittel wie Schoko und Kaffee lieber als etwas besonderes genießen, als sie täglich zu essen.
  • Reisgerichte reduzieren oder Reis aus Trockenanbau bevorzugen (Europa).
  • Saisonale, regionale und nachhaltige Lebensmittel essen. Denn das führt dazu, dass weniger Transportiert wird und vor allem die Biodiverisiät und die Fruchtbarkeit der Böden gewährleistet wird.

Quelle:

https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/hintergrund/article-swr-5774.html

https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food?country=#carbon-footprint-of-food-products

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