So halten feste Seifen und Shampoos richtig lange

Vanessa Koch — — 10 Minuten

Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass euch feste Seifen und Shampoos wortwörtlich durch die Finger rinnen und ihr ständig nachkaufen müsst? Das muss nicht sein. Wir zeigen euch wie ihr feste Seifen und Shampoos perfekt anwendet und lagert, um lange Freude daran zu haben.

Bei uns im Badezimmer und in der täglichen Hygiene sind feste Seifen und Shampoos nicht mehr wegzudenken. Denn sie haben zwei unschlagbare Vorteile: sie kommen ohne eine Plastikverpackung aus - sie sparen also Verpackungsmüll und somit Ressourcen und CO2 - und sie halten unglaublich lange, denn bei flüssigen Duschgels und Shampoos gibt es doch immer wieder gern die Gewohnheit einen kleinen Klecks mehr zu nehmen. Wer kann auch schon so genau sagen, wie groß eine Erbse oder Nuss ist? Und wenn diese tollen festen Stücke lange halten, freut es auf Dauer auch den Geldbeutel, denn es spart Geld. Auch wenn der ab und an teuere Anschaffungspreis das Gegenteil vermuten lässt.

Seifendose aus Kork enthält ein Seifenstück und festes Shampoo
Seifen in einer Korkbox sind gut aufgehoben. (Foto: Lena Grøtting für Unwaste)

Damit feste Seifen und Shampoos aber lange halten, gilt es einiges zu beachten. Dabei ist es eigentlich ganz leicht, allerdings gibt es leider einige Nutzungsverhalten die sich in der Allgemeinheit eingeschlichen haben, die feste Seifen und Shampoos schnell aufbrauchen lassen. 

Weniger Seife ist manchmal mehr

Seifenstücke halten lang, wenn mit dem Stück nicht der ganze Körper eingeschäumt oder eingeseift wird. Eigentlich reicht es, wenn ihr einen Schwamm, Baumwolltuch oder die Hände sowie das Seifenstück anfeuchtet und dann die Seife auf Händen, Schwamm oder Baumwolltuch reibt. Danach die Seife ablegen und die Hände, Schwamm oder Tuch kurz aufschäumen und die gewünschten Stellen am Körper einseifen. Dann wie gewohnt abspülen.
Zum Haarwaschen reicht es, wenn ihr das feste Shampoo oder die Haarseife kurz anfeuchtet und das nasse Haar mit max. 5 kräftigen Strichen damit einreibt. Das feste Stück zur Seite legen und wie gewohnt die Haare aufschäumen und anschließend ausspülen. Fertig.

Kleingeschnittene Seifen sind super auf Reisen. (Foto: vie studio von Pexels)

Noch länger halten feste Seifenstücke und Shampoos wenn ihr sie portioniert. Denn manchmal lassen sich Seifenkörper und feste Shampoos in kleinere Stücke zuschneiden. Das ist vor allem ideal, wenn ihr für einen kurzen Zeitraum verreist. Dann braucht ihr nur das kleine Stück mitzunehmen und sorgt dafür, dass ihr länger Freude mit eurer Seife oder Shampoo habt.

 Einschäumen aber richtig

Für alle unter uns, die Schaum benötigen, sind Seifensäckchen genau richtig. Einfach das feste Seifenstück vor dem verwenden hineintun und unter Wasser aufschäumen.

Seifen nach dem Gebrauch aus dem Seifensäckchen nehmen. (Foto: Karolina Grabowska von Pexels)

Aber hier gibt es ein paar Dinge zu beachten:

  1. Seifen in Seifensäckchen verbrauchen sich schneller. Denn sie bleiben länger feucht und die Anwendung in dem Sisal-Säckchen sorgt dafür, dass die Seifen schneller abgenutzt werden - es wird mehr Seife verbraucht, als nötig. 
  2. Seifensäckchen sind nicht zum Waschen der Haare geeignet. Feste Shampoos oder Haarseifen solltet ihr nicht in Seifensäckchen verwenden. Denn die Reibung mit dem Säckchen sind nicht gut für eure Haare - Die Haarstruktur kann angegriffen werden und längeres Haar kann bei der Anwendung Knötchen bilden. Zudem wird auch hier mehr verbraucht, als notwendig ist.
  3. Seifensäckchen eignen sich nicht zum Aufbewahren von Seifen: Feste Seifenstücken sollten ihr bestenfalls gleich nach der Anwendung aus dem Seifensäckchen nehmen. Das noch nasse Gewebe um den Seifenkörper sorgt dafür, dass dieser länger feucht bleibt und weich wird. Er nutzt sich dadurch schneller ab. Daher solltet ihr auf Reisen eure gebrauchte Seife idealerweise in einem trockenen Säckchen lagern.
  4. Seifensäckchen sind perfekt, um Seifenreste aufzubrauchen. Lagert eure getrockneten Seifenreststücke im Seifensäckchen und benutzt diese dann im Säckchen zum Duschen. So fallen euch die Stückchen nicht immer wieder aus der Hand.

Wie trocknen Seifen am besten?

Feste Seifen und Shampoos sollten immer gut belüftet und trocken gelagert werden. Denn wenn sie lange an einem feuchten Ort liegen, nehmen sie die Feuchtigkeit auf und werden weich. Die Folge: sie nutzen sich schneller beim Gebrauch auf. Daher solltet ihr feste Seifen und Shampoos nach dem Gebrauch gleich mit aus der Dusche nehmen, wenn ihr wisst, dass nach euch die Dusche weiter benutzt wird.

Als Ablage zum trocknen eignen sich klassische Seifenablagen. Vorausgesetzt sie bieten dem festen Stück die Möglichkeit auch auf der Unterseite gut zu trocknen. Ideal sind daher Ablagen mit Rillen oder Löchern, die dafür sorgen, dass das Wasser abfliessen kann.

Luffa, ein natürliches Bett für Seife und Shampoo

Perfekt, günstig, 100% natürlich und unsere Favoriten sind Scheiben oder Schwämme aus der Luffagurke. Sie bieten eine super Ablage, denn Feuchtigkeit kann in das faserige Gewebe der Luffa aufgenommen werden. Zeitgleich wird dafür gesorgt, dass Luft um das feste Seifenstück oder Shampoo zirkuliert. Somit trocknet es gleichmäßig und schnell.
Wer möchte kann die Luffa dann auch zusätzlich zum Körper-Reinigen benutzen. Mit kreisenden Bewegungen auf der Haut angewendet hilft das faserige Gewebe alte Hautschuppen zu entfernen und die Blutzirkulation anzuregen.
Dabei aber achten, dass nicht allzu viel Druck auf die Haut ausgeübt wird, sonst wird es doch schnell unangenehm und kratzig.
Luffastücke und -Schwämme können übrigens auch ab und an mal in der Waschmaschine gewaschen werden.

Wohin mit dem Stück Seife oder Shampoo unterwegs?

Für Unterwegs ob auf Reisen oder für den Sport eignen sich Seifenboxen. Es gibt sie aus wie verschiedenen Materialien wie Plastik, Weißblech oder auch aus Kork. Alle haben sie gemeinsam, dass sie nur für die kurze Aufbewahrung von feuchten Seifen und festen Shampoos geeignet sind. Daher sollten die Stücke so bald wie möglich aus der Box/Dose geholt werden, um in der Luft abzutrocknen. Boxen mit Auffangschalen helfen auch nur bedingt, da die Feuchtigkeit zwar nicht direkt an der Seife ist, aber doch in der geschlossen Box bleibt.

Seifendosen aus Weißblech

Dosen aus Weißblech haben die Eigenschaft schnell Rost anzusetzen, wenn feuchter Inhalt dort lange gelagert wird. Feuchte Seifen und Shampoos lassen Weißblech sogar schneller Rost ansetzen. Das hat etwas mit dem PH-Wert im Shampoo und der Seife zu tun. Viele Weißblechdosen werden daher mit einem Schutzlack versehen. Dieser macht es allerdings zum einen schwieriger die Dosen später zu recyceln und zum anderen enthalten die Lacke gern auch mal Weichmacher, die für den Körper und die Umwelt schädlich sein können.
Der Vorteil von Weißblechdosen ist aber, dass kaum Feuchtigkeit von innen nach außen gelangt. Weshalb sie zum Reisen ideal sind. Wer seine feuchte Seife in einer Weißblechdose für die Reise aufbewahren möchte sollte daher am besten ein Tuch oder eine dünne Ablage aus Luffa einsetzen, damit das feste Seifenstück besser nicht in seinem eigenen Saft liegt und etwas antrocknen kann. Die Dose oder Box dann sobald wie möglich öffnen und trocknen lassen. Wenn ihr dies alles beherzigt, kann eine Weißblechdose mit etwas Patina uralt werden.

Richtig angewendet halten Weißblechdosen sehr lange. (Foto: Lena Grœtting für Unwaste)

Noch etwas, das euch bewußt sein sollte: Ein Großteil der Weißblechdosen werden nicht in Deutschland hergestellt, sondern kommen aus China oder Indien. Die Produktionsbedingungen in diesen Ländern unterliegen keinen so hohen Umweltauflagen wie in Europa. Die Personalkosten und die Arbeitsbedingungen in dieser Industrie sind recht schlecht, weshalb es dort einfacher ist erschwingliche Blechdosen produzieren zu lassen. Allerdings auf Kosten der Umwelt und der Arbeiter. Einige Regionen, wie z.B. Xiamen in China versuchen nachhaltige Prozesse in ihren Unternehmen aufzusetzen und sind Vorzeige-Regionen für China. Aber was bleibt ist immer noch der bittere Beigeschmack einer nicht demokratischen Regierung, die Menschen unterdrückt und – um wieder auf das Thema Klima zurückzukommen – ein Transport, der CO2 ausstößt.
Wenn ihr euch also für eine Weißblechdose entscheidet, solltet ihr dafür sorgen, dass sie sehr lange hält.

Aluminiumdosen

Dosen aus Aluminium sind leicht und rosten nicht. Eigentlich ideal für den Transport von Seifen und festen Shampoos. Allerdings ist die Ökobilanz für die Herstellung von Aluminium nicht gerade gut. Das für die Herstellung nötige Bauxit wird oft in Tagebaus im Tropengürtel abgebaut. Das Resultat: Verunreinigungen großer Landflächen und Abholzung von Wäldern.
Aluminium kann und wird zwar recycelt, allerdings bevorzugen Unternehmen immer noch neues Aluminium.

Boxen aus Plastik

Seit dem es Kunststoffe gibt, gibt es auch Seifendosen daraus. Viele Marken bieten mittlerweile Seifendosen aus recyceltem Plastik oder Biokunststoffen an.
Seifendosen aus recyceltem Plastik finden wir per se deutlich besser, als Dosen aus neuem Kunststoff. Mit Biokunststoff werden wir allerdings immer noch nicht warm. Das liegt daran, dass aktuell einfach viel zu viele Arten von Biokunststoffen auf dem Markt gibt, die nicht recycelt werden können, weil es dafür keinen Bedarf aber auch noch keine Technologie gibt.
Zudem sind manche Kunststoff-Komponenten doch eher fragwürdig und enthalten gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe, wie Weichmacher.
Einige Marken schreiben auch auf ihre Produkte, dass sie kompostierbar sind. Das ist aus unserer Sicht sehr irreführend, denn kompostierbare Kunststoffe können nur unter technologischen Bedingungen kompostiert werden. Auf einer Müllhalde, im Garten-Kompost, Biomüll oder in der Natur zersetzen sie sich kaum oder nur langsam. Und industrielle Kompostieranlagen sind noch sehr selten.
Dosen aus Plastik sind vielleicht sehr leicht für den Transport, können aber doch schneller zerbrechen. Daher sind Plastikdosen für uns nicht die erste Wahl.

Seifendosen aus Kork

Die aus der Rinde der Korkeichen hergestellten Boxen sind für die Aufbewahrung gut geeignet. Zum einen gehen sie nicht so schnell kaputt, wenn sie einmal runterfallen. Zum anderen sind sie von Natur aus antibakteriell und gegen Schimmelbildung geschützt. Und wenn die Box einmal schmutzig ist, kann sie leicht per Hand und mit Wasser gereinigt werden.
Korkboxen werden oft aus recyceltem Kork gepresst und werden in Portugal oder in China produziert. Ihre CO2-Bilanz ist daher besser, als die der oberen genannten Materialien. Leider gibt es keine Korkbox, die nicht ganz wasserdicht abschließt. Wenn ihr aber auch hier unter die Seife ein Stück Luffa legt oder ein Tuch und die Box mit einem Band oder Gummi verschliesst, ist sie für Unterwegs ideal.

Fazit:

Wenn ihr eure Seifenmenge in der Nutzung reduziert und darauf achtet, dass eure festen Seifen und Shampoos immer gut trocknen können und nie lange geschlossen in einer Box lagern, werdet ihr mit euren festen Lieblinge deutlich länger Freude im Bad haben.

War der Beitrag für euch hilfreich und hat er euch gefallen? Oder habt Ihr weitere Tipps oder noch Fragen zu der Nutzung? Schreibt uns an info@unwaste.org. Wir freuen uns mit euch in den Dialog zu gehen.

Seifenbox Kork

14,00 €

Seifendose

9,90 €

Luffascheibe

1,50 €

Seifenablage Rocky

24,00 €